Therapeutischer Zuverdienst

Beschäftigungsvorbereitung (Modul 2) | 26/1/2021

Im Jahr 2020 wurde die Modul-2 Gruppe, aufgrund der erforderlichen Hygiene-Bedingungen, in Kleingruppen aufgeteilt. In den Projekten wurden im Laufe des Jahres:

Babymützen gehäkelt und der Wochenstation des Helios Klinikums in Gifhorn gespendet

T-Shirts für Kleinkinder bedruckt 

aus Prospekten und bemaltem Papier Recyclingschmuck gefertigt

Textiltaschen mit selbst gestalteten Fotomotiven bedruckt und

weiterhin viele Stoffmasken genäht (s. auch die Beiträge aus Mai und Juli 2020).

Beschäftigungsvorbereitung (Modul 2)

Die Teilnehmer*innen durchlaufen zunächst Modul 1, die Ressourcenanalyse. Hier sprechen wir über positive und negative berufliche Vorerfahrungen, selbst angeeignetes Wissen, allgemeine Interessen und Hobbys.

Nach der Analyse erfolgt unsere Kontaktaufnahme mit bekannten regionalen Betrieben oder Einrichtungen. Verbunden mit einer Anfrage zur Zusammenarbeit, informieren wir neue Betriebe und Einrichtungen über den Therapeutischen Zuverdienst. Konnten wir deren Interesse wecken und zukünftige Beschäftigungsgeber*innen gewinnen, bereiten wir unsere Teilnehmer*innen auf das begleitete Vorstellungsgespräch vor. War das Gespräch erfolgreich, können die Teilnehmer*innen ihre Beschäftigung aufnehmen. Die Beschäftigungszeit beträgt weniger als drei Stunden am Tag und max. 15 Stunden in der Woche.

Wenn es negative Erfahrungen mit ehemaligen Kolleg*innen oder Vorgesetzten gab, leiden Teilnehmer*innen manchmal unter Ängsten und Vorbehalten. Dieses erschwert Ihnen eine sofortige Aufnahme der Beschäftigung. Um diesen Teilnehmer*innen einen Einstieg in die inklusive Beschäftigung zu ermöglichen, entwickelten wir das Projekt „Beschäftigungsvorbereitung“ (Modul 2).

Hier bieten wir - über einen längeren Zeitraum - die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen wie z.B. Konzentrationsfähigkeit, realistische Selbsteinschätzung in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit und soziale Kompetenzen, wieder zu aktivieren bzw. zu festigen.

Die Beschäftigungsbedingungen im Modul 2 ähneln den zukünftigen betrieblichen Bedingungen. Die tägliche Beschäftigungszeit liegt knapp unter drei Stunden. Die Teilnehmer*innen führen Stundenzettel, melden sich bei Verhinderung oder Krankheit ab und erhalten am Monatsende eine Aufwandsentschädigung, die z.B. die Fahrtkosten beinhaltet.

Fühlen sich die Teilnehmer*innen nach Beendung des zweiten Moduls, in Bezug auf die erforderlichen Basiskompetenzen einer inklusiven Beschäftigung ausreichend stabilisiert, kann die Vermittlung in eine Beschäftigung erfolgen. Stellen Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen, Konfliktfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Frustrationstoleranz zu diesem Zeitpunkt noch immer eine Überforderung dar, ist eine Wiederholung des Moduls möglich.